Die Geschichte des ANRASER PFLEGHAUSES beginnt irgendwann im hohen Mittelalter. Besiedelt wurde die Anraser Gegend aber schon viel, viel früher. Ein paar Fakten wissen wir darüber, Bilder haben wir allerdings nicht. Doch auch wenn der Schleier der Geschichte darüber liegt, können wir vieles erahnen. Lassen Sie uns also aufbrechen auf die Reise in die Vergangenheit. Auch wenn wir nicht alle Geheimnisse enthüllen können, werden wir nachher doch manches besser verstehen.
Anras liegt auf dem fruchtbaren Plateau der Pustertaler Sonnenterrasse.
Schon zu Zeiten des Ötzi dürfte hier Landwirtschaft betrieben worden sein.
Später führte eine viel befahrene Römerstraße durch das Pustertal.
Die Stadt Aguntum bei Lienz war ein wichtiger Handelsplatz.
Die Fundamente der ersten Kirche in Anras stammen aus dem 5. Jahrhundert.
Das war die unruhige Zeit der Völkerwanderung.
Urkundlich erwähnt wurde Anras erstmals im Jahre 769...
...in der Gründungsurkunde des bayerischen Herzogs
Tassilo III. für das Benediktinerkloster Innichen.
Bereits für das 11. Jahrhundert werden brixnerische
Besitzungen im Raum Anras erwähnt.
Das war zur Zeit des hl. Bischofs Albuin.
Im Jahre 1236 scheint in Anras erstmals urkundlich ein "officium" auf,
ein (Urbar-)Amt, das den bischöflichen Besitz verwaltete und
die vorgeschriebenen Abgaben eintrieb.
1319 wird der Amtmann erstmals auch Richter genannt.
Spuren des mittelalterlichen Pfleghauses wie
diese gotische Tür finden sich noch heute.
Martin Yphofer von Yphofertal führte ab 1542 erstmals den Titel Pfleger.
Das markante Türml wurde am Ende des 16. Jahrhunderts errichtet.
Die älteste überlieferte Ansicht des ANRASER PFLEGHAUSES
stammt von 1626.
Rechts: romanisch/gotische Pfarrkirche, Mitte: ursprünglicher romanischer Bau,
Links: gotischer Neubau mit Türml, Links außen: St. Antoni
In den Jahren 1755 bis 1757 erfolgte der
repräsentative Neubau des Anraser Pfleghauses.
Zeitgleich wurde die Pfarrkirche in prachtvollem Barock neu errichtet.
Teile der romanisch/gotischen Pfarrkirche blieben
als Verbindung der beiden Neubauten erhalten.
Das Pfleghaus wurde herrschaftlich eingerichtet.
Mit der Säkularisation des geistlichen Fürstentums Brixen im Jahre 1803 und der endgültigen Auflassung des Gerichtes Anras 1806 verlor das Pfleghaus seine Bestimmung, ging in Privatbesitz über und begann zu verfallen.
In den 1990er-Jahren wurde das Pfleghaus von der Messerschmitt Stiftung erworben und umfassend restauriert.
Heute erstrahlt das Anraser Pfleghaus in neuem Glanz
und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Bild © Hella
In den ersten Stock ist die Gemeinde mit ihren Amtsräumen eingezogen.
In den ersten Stock ist die Gemeinde mit ihren Amtsräumen eingezogen.
Im 2. Stock und im Unterdach finden Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.
Im 2. Stock und im Unterdach finden Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.